gegenstandslose Malerei

Die meisten Bilder sind in der Sommerakademie der VHS Bremerhaven entstanden. Hier und nur hier werde ich angehalten, ohne Motiv im Kopf völlig gegenstandlos (planlos) und spontan die Farbe auf die Leinwand zu gießen, pinseln oder spachteln, dem Zufall eine Chance zu geben und der eigenen Idee von Farbe und Komposition zu folgen. In vielen Werken erkenne ich bei der Arbeit dann aber doch ein Motiv und manchmal betone ich dies dann auch durch gezielte „Pinselstriche“. 

Anders ist die Vorgehensweise bei der Abstraktion.

Wenn man in den obigen Bildern etwas entdeckt (z.B. ein Gesicht oder ein Segelboot) hängt das zum Schluß davon ab, wie man das Bild hängt.

Nicht selten aber erkenne ich in den entstehenden Bildern beim Malen ein Motiv und betone dies mit gezielten „Pinselstrichen“. Diese Bilder haben für mich einen besonderen Reiz, weil sie nicht einen klar erkennbaren „Bildgegenstand“ widergeben oder sich auf der anderen Seite auf die Komposition von Form und Farbe beschränken, sondern weil sie die Phantasie anregen. So entstehen beim Betrachter im Kopf Bilder (Imagination=Einbildung), und manchmal sind diese Assoziationen auch von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich.

Bei dem Bild Afrika habe ich im nachhinein mit den farbigen Streifen am oberen und unteren Rand nicht nur die Komposition interessanter gemacht, sondern mit den Farben versucht auch bestimmte Stimmungen anzusprechen.

Bei dem Bild Waldsee habe ich durch das nachträgliche waagerechte Verwischen der Farbe im unteren Drittel den Eindruck von Spiegelung (Wassser?) wecken wollen.

Bei dem Bild Musik liegt in der Luft habe ich auf die luftig wirbelnden bunten Striche tiefrote Farbe gegossen und verlaufen lassen. Dabei kam mir dann die Idee dem Verlaufen ein wenig nachzuhelfen, um den Eindruck eines Notenschlüssels zu erwecken.

Bei dem Bild die Welle war eigentlich alles Zufall. Ich habe den Farbauftrag mit viel Wasser verdünnt und den Verlauf „ohne Bildidee“ gesteuert. Im Nachhinein habe ich dann die Welle gesehen – und wollte meine Imagination mit einer leichten Spiegelung der rote Wolke im Wasser betonen. Unser Dozent hat mich aber vehement davon abgehalten. Das Schwierigste an der Malerei ist manchmal die Entscheidung „wann ein Bild fertig ist“.

Bei dem Bild Dornenmann habe ich erst spät ein Gesicht entdeckt und habe dann beim Verlaufen der schwarzen Farbe ein bisschen geplanter nachgesteuert.

Die Schwarz-Weiss-Komposition hat sich entwickelt. Irgendwann habe ich in senkrechten und waagerechten Strukturen ein Stadtbild „gesehen“ und dann mit ein paar kleinen schwarzen Strichen „belebt“.